Was geschieht mit einem Balkonkraftwerk bei Stromausfall?

Was geschieht mit einem Balkonkraftwerk bei Stromausfall? - Was geschieht mit einem Balkonkraftwerk bei Stromausfall?

Was geschieht mit einem Balkonkraftwerk bei Stromausfall?

Im Zusammenhang mit Solaranlagen stellt sich oft die Frage, wie sich ein Balkonkraftwerk bei einem Stromausfall verhält. Unter der Voraussetzung, dass die Sonne scheint, könnte ein (Stecker-)Solaranlagen-Setup theoretisch weiterhin umweltfreundlichen Strom erzeugen. Doch entspricht dies auch der Realität? Lässt sich in einem solchen Fall das Smartphone oder andere kleine Verbraucher weiterhin mit elektrischem Strom versorgen? Oder schaltet sich die Photovoltaik-Anlage bei einem Stromausfall automatisch ab?

Alle relevanten Informationen zum Verhalten von Solaranlagen, Stromspeichern und Balkonkraftwerken während eines Stromausfalls werden in diesem Beitrag erläutert.

Balkonkraftwerk bei Stromausfall: Funktioniert es?

Die Frage, ob ein Balkonkraftwerk während eines Stromausfalls funktioniert, kann nicht pauschal beantwortet werden. Dies hängt vor allem von mehreren Faktoren ab. In der Regel schalten sich jedoch die meisten auf dem Markt erhältlichen Balkonkraftwerke bei einem Stromausfall ab. Personen, die die Anschaffung eines Balkonkraftwerks in Betracht ziehen, sollten sich bewusst sein, dass die meisten handelsüblichen PV-Anlagen und Stecker-Solaranlagen-Sets im Falle eines Stromausfalls nicht mehr betriebsbereit sind. Sie können weder das Smartphone aufladen noch eine zuverlässige Notstromversorgung bereitstellen.

In der Theorie können jedoch nahezu alle Solaranlagen und Balkonkraftwerke entsprechend umgerüstet werden, um als Notstromversorgung zu fungieren. Dies erfordert zusätzliche Komponenten und eine modifizierte Bauweise.

Warum schalten sich Solaranlagen bei einem Stromausfall ab?

Die Ursache dafür, dass Solaranlagen und Balkonkraftwerke sich in der Regel bei einem Stromausfall abschalten, liegt in ihrer Bau- und Funktionsweise. Solaranlagen erzeugen aus Sonnenlicht elektrischen Gleichstrom, der für Endverbraucher oder Haushaltsgeräte nicht direkt geeignet ist. Diese nutzen ausschließlich Wechselstrom.

Der produzierte Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz umgewandelt. Hier liegt das Problem bei einem Stromausfall. Der Wechselrichter kann diese Frequenz nicht eigenständig erzeugen, sondern benötigt immer das öffentliche Stromnetz als Referenz. Fehlt diese Referenz im Falle eines Stromausfalls, kann der Wechselrichter die Solarenergie nicht mehr in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandeln, und die potenziell verfügbare Energie geht verloren.

Zusätzlich erfolgt die Abschaltung aus Sicherheitsgründen, um mögliche Risiken bei Reparaturen im öffentlichen Netz zu vermeiden. Einige Regionen und Länder haben auch spezifische Vorschriften für den Notstrombetrieb. Es ist wichtig, diese bei der Planung zu berücksichtigen.

Wie lässt sich das Abschalten von Solaranlagen & Balkonkraftwerken bei Stromausfall vermeiden?

Wie bereits erwähnt, kann das Abschalten einer Solaranlage vermieden werden, indem eine sogenannte Inselanlage verwendet wird. Eine Insel-Solaranlage funktioniert unabhängig vom öffentlichen Stromnetz und kann daher auch bei einem Stromausfall weiterhin Energie liefern. Allerdings ist dies im Alltag eher unpraktisch, da die meisten Anlagenbesitzer nicht vollständig unabhängig vom öffentlichen Netz agieren wollen.

Hybrid PV-Anlagen haben sich daher bewährt. Diese Anlagen können im regulären Betrieb sowohl Strom ins Netz einspeisen als auch Energie beziehen. Im Falle eines Stromausfalls wechseln sie automatisch in den Inselbetrieb und können weiterhin elektrische Energie liefern.

Inselsolaranlagen: Was sind sie?

Nicht nur Photovoltaikanlagen und Balkonkraftwerke können als Inselsysteme agieren, sondern auch andere Notstromversorgungen, die unabhängig von externen Energiequellen funktionieren. Hierzu zählen auch fossil betriebene Anlagen und beispielsweise solarbetriebene Parkscheinautomaten.

Eine Insel-Solaranlage besteht in der Regel aus PV-Modulen, einem Wechselrichter und einem Batteriespeicher. Ein Laderegler steuert den Energiefluss zwischen den Modulen und dem Speicher. Der Wechselrichter wird nach dem Speicher eingesetzt und von dort mit Energie versorgt.

Kosten einer Insel-Solaranlage

Einer der Hauptgründe, warum Solaranlagen keinen Inselbetrieb ermöglichen, sind die damit verbundenen höheren Kosten. Die Installation ist aufwendiger, und zusätzliche Hardware wird benötigt. Diese Investition ist oft nicht wirtschaftlich. Die genauen Kosten variieren je nach Größe und Leistung der Anlage, aber eine Insel-Solaranlage erfordert in der Regel mehrere tausend Euro.

Vor- und Nachteile einer Insel-Solaranlage

Vor der Entscheidung für eine Insel- bzw. Notstromfunktion sollten die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Auf der einen Seite bietet dies die Möglichkeit einer Energieversorgung bei Stromausfall. Auf der anderen Seite gehen damit höhere Kosten, geringere Wirtschaftlichkeit und längere Amortisationszeiten einher, sowie möglicherweise zusätzliche regionale Vorschriften und Gesetze.

Stromspeicher bei einer Insel-Solaranlage: Wie groß sollte er sein?

Für eine zuverlässige Notstromversorgung ist der Batteriespeicher entscheidend. Solaranlagen und Balkonkraftwerke sind bei Stromausfall auf Sonnenlicht angewiesen. Wenn dieses nicht verfügbar ist, wird die gespeicherte Energie genutzt, bis die Produktion wieder möglich ist.

Der Speicher sollte ausreichende Kapazität haben, um die wichtigsten Funktionen und Geräte im Haushalt über einen bestimmten Zeitraum zu versorgen. Die Größe des Speichers hängt von der Solaranlagengröße und dem eigenen Verbrauch ab.

Optimale Nutzung von Notstrom aus dem Hybrid Balkonkraftwerk

Egal, ob es sich um eine großflächige Hybrid PV-Anlage oder ein Hybrid Balkonkraftwerk handelt: Eine detaillierte Planung im Vorfeld ist entscheidend, um den vorhandenen Notstrom bei einem Stromausfall optimal zu nutzen. Hier sind einige Schritte, um den Notstrom aus einem Hybrid Balkonkraftwerk effektiv zu nutzen:

  • Priorisierung der Verbraucher: Erstelle im Voraus eine Liste und ordne allen Verbrauchern eine Priorität zu, während du den Verbrauch abschätzt.
  • Kommunikation: Smartphones und Radios haben in der Regel höchste Priorität, da sie für die Kommunikation unerlässlich sind und einen vergleichsweise geringen Energieverbrauch haben.
  • Beleuchtung: Lichtquellen sollten ebenfalls priorisiert werden. Moderne LED-Lampen verbrauchen wenig Energie.
  • Medizinische Geräte: Medizinische Geräte sind von großer Bedeutung und sollten in der Prioritätenliste hoch eingestuft werden.
  • Heizung: Bei kalten Temperaturen im Winter kann die Heizung wichtig sein. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass Heizungen einen höheren Energiebedarf haben.
  • Sonstige (Haushalts-)Geräte: Andere Haushaltsgeräte sollten niedrig priorisiert werden, da oft weniger Energie verfügbar ist.
  • Energiebedarf abschätzen: Plane im Voraus, wie viel Energie deine priorisierten Verbraucher benötigen, und stelle sicher, dass der Batteriespeicher ausreichend Kapazität hat.
  • Effiziente Nutzung: Nutze den Notstrom aus dem Hybrid Balkonkraftwerk effizient, indem du nur die wichtigsten Geräte versorgst. Dies hilft, die begrenzte Energie optimal zu nutzen.

Regelmäßige Überprüfung: Überwache regelmäßig den Ladestand des Batteriespeichers und passe die Nutzung an, um sicherzustellen, dass die kritischen Verbraucher ausreichend versorgt werden.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass herkömmliche Balkonkraftwerke bei einem Stromausfall keine zuverlässige Notstromversorgung bieten können. Um ausreichend Energie aus Solarenergie zu generieren und einen Stromausfall problemlos zu überbrücken, sind leistungsstärkere Hybrid PV-Anlagen mit entsprechenden Stromspeichern erforderlich.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Notstromversorgung in Deutschland und den meisten europäischen Ländern aufgrund stabiler Stromnetze in der Regel nicht zwingend erforderlich ist und für die Besitzer hauptsächlich zusätzliche Kosten verursacht. Ein Batteriespeicher für ein Balkonkraftwerk, wie der Zendure SolarFlow, kann jedoch dazu beitragen, den Eigenverbrauch zu steigern und unabhängiger von öffentlichen Strompreisen zu sein.


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