Solarrevolution auf dem Balkon: Stecker-Solaranlagen im Aufwind trotz bürokratischer Hürden

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Solarrevolution auf dem Balkon: Stecker-Solaranlagen im Aufwind trotz bürokratischer Hürden

Auf immer mehr deutschen Balkonen sind Solarzellen zu finden, die als Stecker-Solaranlagen bekannt sind. Diese haben in den letzten Jahren einen regelrechten Aufschwung erlebt, da sie eine relativ einfache und kostengünstige Möglichkeit bieten, sich an der Energiewende zu beteiligen oder einfach Stromkosten zu sparen - auch für Mieter. Die Politik beschäftigt sich ebenfalls mit diesen steckerfertigen Solaranlagen, jedoch gibt es noch einige Hürden zu überwinden.

Laut dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sind derzeit über 400.000 solcher Anlagen in Betrieb, und jede Menge neue Anlagen werden kontinuierlich registriert. Diese Zahlen dürften sogar höher liegen, da nicht alle Anlagen registriert werden und einige möglicherweise nachgemeldet werden. Die meisten dieser Anlagen befinden sich in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Es ist anzumerken, dass die Verteilung grob den Bevölkerungsgrößen der jeweiligen Bundesländer folgt.

Carsten Körnig, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW), geht davon aus, dass die Nachfrage nach Solartechnik auch im Jahr 2024 weiter steigen wird, allerdings nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Ein Grund dafür ist die jüngste Energiekrise im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine, die zu einer vorübergehenden Sonderkonjunktur geführt hat.

Die kürzlich in Kraft getretene Änderung bei der Registrierung neuer Balkonkraftwerke könnte dazu beitragen, den Markt anzukurbeln. Die Vereinfachung der Registrierung durch die Bundesnetzagentur zum 1. April sowie weitere geplante Maßnahmen im Solarpaket sind positive Schritte. Jedoch hängt das Solarpaket, das den Abbau bürokratischer Hürden für den Ausbau der Solarenergie beinhaltet, seit Monaten in den parlamentarischen Beratungen fest. Besonders umstritten ist die geplante Förderung der heimischen Solarindustrie mit Steuergeldern angesichts chinesischer Dumpingpreise.

Die Reform des Klimaschutzgesetzes, die ebenfalls Teil der Diskussion ist, könnte bald eine Einigung finden. Der Gesetzesentwurf des Solarpakets sieht eine Reihe von Maßnahmen zum Bürokratieabbau vor, darunter die Vereinfachung der Registrierung von Balkonkraftwerken und Änderungen im Miet- und Wohnungseigentumsrecht, um es Wohnungseigentümern und Mietern zu erleichtern, solche Anlagen zu installieren.

Für Mieter ist geplant, dass sie künftig vom Vermieter grundsätzlich verlangen können, dass ihnen die notwendige bauliche Veränderung zur Installation des Steckersolargeräts gestattet wird. Allerdings besteht kein Anspruch des Mieters auf Erlaubnis, wenn die Installation dem Vermieter nicht zugemutet werden kann. Der genaue Umfang dieser Zumutbarkeit bleibt jedoch unklar und wird vom Deutschen Mieterbund kritisiert.

Quellenangabe: HNA, Melsunger Allgemeine vom 08.04.2024


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