Über 5 Etappenpunkte von Kassel Wolfsanger bis Hann.Münden – 24,4 KM hin und zurück.
Für den E-Biker eine Spazierfahrt und für viele normale Radler eine Herausforderung, denn der Weg zurück muss ja auch gemeistert werden. Viele Teilnehmer nahmen es sportlich aktiv in Gruppen und für andere war es ein Sonntagsausflug.
Einmal im Jahr eine autofreie B3, ein wahres Vergnügen für Groß und Klein, Alt und Jung. Mancher dachte bei sich, warum kann das eigentlich nicht immer so sein? Na, die Antwort ist doch klar: Die benzin- und dieselgetriebenen Kraftfahrzeuge dominieren und der Radler wird im Alltag wieder auf seine Fahrradwege verwiesen, was natürlich in Ordnung ist. Aber man darf ja auch mal Träume haben oder? Der Radler liebt sonniges Wetter bei mittleren Temperaturen und mäßigem Wind, diese Bedingungen lagen am Sonntag vor. Viele Besucher von nah und fern kamen auf ihren Rädern oder Inlinern ins Fuldatal zwischen Wolfsanger und Hann.Münden.
E-Biker sind auf der Überholspur und der „ordinäre“ Radfahrer reibt sich irritiert die Augen.
Es ist schon „schmerzlich“ für den einfachen Radfahrer, wenn er so seines Weges radelt und „urplötzlich“ von lustig plaudernden E-Bikern überholt wird, die den Eindruck vermitteln, als sei Radfahren die einfachste Sache der Welt. Selbst betagte Radler auf dem E-Bike strahlen und vermitteln ein Gefühl der Selbstständigkeit und Stärke, wovon der Radler mit seiner 6 Gangschaltung nur träumen kann bzw. nur mit ständiger Übung den E-Bikern halbwegs zu folgen in der Lage ist.
Die E-Mobilität macht halt vor den Fahrradfahrern auch kein Halt. Fast 2 Jahrzehnte gibt es nun schon Fahrräder mit Elektroantrieben, die von Jahr zu Jahr immer professioneller werden. Manches Rad erinnert schon an ein Moped oder Kleinkraftrad. Und das Leistungsspektrum vergrößert sich von Jahr zu Jahr. Mit dem E-Bike rücken Distanzen zusammen, Tagestouren von 100 km sind keine Entfernungen mehr und Touren über mehrere hundert Kilometer gehören wie selbstverständlich in die Planung aller sportlichen Altersgruppen.
Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, wenn sich der E-Biker mit den Leistungsdaten seines E-Antriebs und den dazugehörigen E-Bike Akkus ständig auseinandersetzt. Davon hängt schließlich seine persönliche Zufriedenheit maßgeblich mit ab. Ist der Akku schlapp, wird aus dem E-Biker sehr schnell ein gestresster Zeitgenosse. Dann ist es auch sehr schnell mit seinem persönlichen Leistungsvermögen vorbei, denn Elektroräder sind deutlich schwerer als herkömmliche Fahrräder und wer schon mal einen Berg hinaufstrampeln musste, weiß ein Lied davon zu singen. Deshalb gilt für den E-Biker die Regel Nr. 1: „Achte stets auf den Zustand deines Elektroantriebs und den Ladezustand deiner Akkusysteme.“
Der überzeugte E-Biker schärft sein Wissen über Elektroantriebe und Akkutechnik.
Das Spektakel „Sattelfest“ ist auch ein Event für die Fahrradhändler und Serviceunternehmen. Beide Gruppen, einerseits die Radler und andererseits die Fahrradexperten, sprich Unternehmen kennen sich und nutzen das Sattelfest jährlich um neue Produkte und Services vorzustellen und die Wünsche und Nöte der Radler zu erfahren. Begleitet wird das Ganze durch die Gastronomie und Fitnessanbieter, die dafür sorgen, dass Gemütlichkeit und kulinarische Interessen nicht zu kurz kommen.
Wer sich wie wir auf AKKU – Wartung und Reparatur von Akkus spezialisiert hat und wer sich dann auch noch geschickt mit einer Art Messestand gut positioniert, wie am Etappenpunkt 4 in Wilhelmshausen geschehen, der braucht sich um „Kundschaft“ wenig Sorgen zu machen. Der interessierte E-Biker streckt seine Fühler geschickt in alle Richtungen aus und wird schnell fündig. Dann sind häufig Diskussionen, Erfahrungsaustausch, Tipps und Innovationsgespräche die Folge. Ein ganzes Repertoire an Fachbegriffen wechselt Empfänger und Sender, von denen der Laie oftmals nur wenig versteht. Hier einige „Kostproben“ davon: Wer Experte ist, weiß z.B. dass ein Akku ein Akkumulator ist, der elektrische Energie in chemische Energie speichert und diese durch Rückumwandlung bei Bedarf wieder abgibt. Ein Akku – Pack (auch als Batterie) bezeichnet ist die permanente elektrische Verbindung einer oder mehrerer Zellen in einem Gehäuse, verbunden mit einer elektrischen Steuerung, das Batterie-Management-System (BMS) genannt wird.
Das Sattelfest hat insofern auch etwas Bildendes an sich. Die Besucher kommunizieren miteinander und tauschen Wissen aus, im „Neudeutschen“ wird das auch als „Social Collaboration“ bezeichnet. Davon profitieren beide Seiten, der Radler lernt die Details über sein E-Bike, seine Freizeit-Investition, besser kennen und spart dadurch langfristig Kosten, wenn er weiß wie z.B. sein E-Bike Akku gepflegt werden muss. Durch eine gute Pflege verlängert er das Leben des Akkus und erspart sich eine Ersatzinvestition in einen neuen Akku. Er lernt aber auch wie Akkus durch Fachbetriebe repariert werden können, indem ein kompletter Zellentausch vorgenommen und gleichzeitig das gesamte Akku-System mit der Platine ausgemessen wird, zu Gesamtkosten, die 15 – 25% unter den Neupreiskosten liegen. Der Fachbetrieb für die Akkureparatur sensibilisiert den E-Bike Besitzer für Umweltthemen, denn bei jeder Akku Reparatur muss sich der Besitzer darüber bewusst werden, dass gut 1/3 der Akku-Komponenten wieder verwendbar sind und nicht in die Entsorgungen gehen müssen. Das ist in der Summe aller Akku-Reparaturen ein nennenswerter Beitrag zum Umweltschutz (Einsparung von wertvollen Ressourcen).
Fazit:
Das Sattelfest war wieder ein großer Erfolg und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr.